Handgestentagung

am 27 und 28. September 2024
in Stuttgart

Die Hand­gesten­tagung spezial findet am 27. und 28. September 2024 in Stuttgart statt. Inhalt­lich richtet sich diese Tagung speziell an die Menschen, die im Alltag mit Krippen-Kindern (0 bis 3 Jahre) zusam­men sind. Die Anmel­dung ist online ab Juli 2024 möglich.
Wir weisen darauf hin, dass wir keine Bildungs­gut­scheine an­neh­men können.

Alle weiteren Informationen zur Tagung finden Sie hier ab Mitte Mai.

Einblick in eine "Hand­gesten­tagung spezial, 0 bis 3 Jahre"

von Ingrid Weidenfeld

Seit das Institut für die Spiele von Wilma Ellersiek e. V. die „kleine Tagung‟ ein­geführt hat, findet sie regel­mäßig am Wochen­ende nach Michaeli statt. In den architek­tonisch licht gestal­teten Räumen der Karl-Schu­bert-Schule an der Oberen Wein­steige in Stutt­gart-Deger­loch hat diese Tagung ein ideales "zu Hause" gefunden.

Berührungs­spiele als sanfte Inkar­nations­hilfe

Thematisch richtet sich die "Hand­gesten­tagung spezial" vor­wiegend an Krippen-Erzie­hende und Eltern mit sehr jungen Kindern. Zentral stehen die Berüh­rungs­spiele von Wilma Ellersiek im Angebot. Diese Spiele sind speziell für das Kleinst­kind gemacht. Einzelne davon sind bereits ab der 6. Lebens­woche durch­führbar.

Ellersieks Berührungs­spiele sind als Gegen­pol zum harten Inkar­nations­weg gedacht, den jeder Mensch gehen muss, indem er sich nach dem Auf­ent­halt im wässrigen Uterus gewisser­maßen an der Welt stößt. Die Aus­einander­setzung mit der Schwer­kraft ist das erste, was jedes neu­geborene Kind voll­ziehen muss. Mit den zarten Berüh­rungen, begleitet von rhyth­misch-musik­alisch gestalteter Sprache, schwingt an das Kind eine sanft-umhül­lende Zuwen­dung heran. Das Kind darf sich hier einge­laden fühlen, in seinen Erden­leib wohlig einzu­ziehen.

Also wenden sich die Berüh­rungs­spiele ganz aus dem Umkreis kommend dem Kind zu: Erst werden nur die Finger­nägel betupft, dann die obersten Finger­glieder umfasst und zart bestrichen. Dann erst findet eine äußerst respekt­volle Begegnung der Handinnen­flächen des Kindes und des Erwach­senen statt, um schließlich das Kinder­händ­chen zur Faust geschlossen mit beiden Händen zu umhüllen.

Zu diesem Bewegungs­ablauf tönen die fast gesun­genen Worte an das Kinder­ohr heran:

Dub-dub-dub-dub-dub, (die Nägel werden betupft)
zub-zub-zube-le-zub, (die oberen Finger­glieder werden be­strichen)
ei – ei – (die Handinnen­flächen begegnen sich)
schumschei – schumschei. (die Hände des Erwach­senen umhüllen die Faust des Kindes)

Fast alle Berührungs­spiele von Wilma Ellersiek nähern sich von „draußen kommend‟ über die Finger oder Zehen dem Kinde langsam an, erst am Ende eines jeden Spieles ist die „Einheit‟ der Hand, des Fußes oder in einer Umarmung des ganzen Kindes erreicht. Dieses spiegelt sich in den be­gleitenden Worten oder Silben wider, deren Anzahl sich im Verlauf eines Spieles reduziert, somit also auch zur "Einheit" wird. Die Behut­samkeit, Acht­samkeit und Wach­heit seitens der Erzie­henden gegen­über der Persönlich­keit des Kind ist ein großese Anliegen, in der Art und Weise, wie diese Spiele vermittelt werden.

Hand­gesten­spiele, Silben­spiele und Kleinste Raum-Bewegungs-Spiele für die Krippe

Außer den Berührungs­spielen bieten wir für das Krippen­alter passende Handgesten­spiele und Silben­spiele an. Auch die sogenan­nten "Erzählchen" finden hier ihren Platz. Unter einem Erzählchen versteht man ein Handgesten­spiel, das inhaltlich so schlicht ist, dass ein Krippen­kind dem Verlauf folgen kann, auch wenn es die dazugehörigen Gesten noch nicht nach­zu­ahmen vermag.
Kinder im Krippen­alter sind noch nicht in der Lage festgelegte Schritt­folgen auszu­führen. Im kindlichen Bewegungs­reper­toire bereits enthalten ist das Gehen, das Um-sich-selbst-Drehen und ein erstes ungelenkes Hopsen. Das Bewusst­sein für den rückwärtigen Raum ist noch nicht erwacht, genauso wenig wie die Wahrnehmung der anderen Kinder im Raum zur Bildung eines Kreises.
Ein für Krippen­kinder mit- oder nachvoll­zieh­bares großmotorisches Angebot („Tänzchen‟) beschränkt sich folgerichtig auf freies, takt-ungebun­denes Gehen im Raum, begleitet von einem heiteren Lied. Ist das Lied verklungen und die Gruppe allmählich zum Stehen gekommen, darf sich jedes Kind am Boden nieder­lassen. Jetzt kann noch ein kurzes Handgestenspiel oder „Erzählchen‟ angeboten werden.

Auf wie viele scheinbar unbedeutende „Kleinigkeiten‟ hierbei geachtet werden muss, damit das Angebot den Krippen­kindern „auf den Leib geschneidert‟ ist, erfahren alljährlich die staunenden Tagungs-Teilnehmenden .

Eurythmie, Sprachgestaltung oder Singen zur eigenen Stärkung

Zur Stärkung der eigenen Lebenskräfte der Teilnehmenden ist zwischen die übenden Seminareinheiten in den Stundenplan einverwoben entweder Eurythmie, Sprachgestaltung oder Singen. Seit Jahren machen wir insel-Kolleg­:innen die Erfahrung, dass die Teil­nehmen­den erfrischt und angefüllt mit neuen Impulsen den Heimweg antreten.